Tauchen und Wandern auf den Lofoten

Ende Mai habe ich mich gemeinsam mit einem Freund zum Tauchen und Wandern auf den Lofoten, in Richtung Norden auf den Weg gemacht. Inspiriert von Berichten anderer Taucher und diverser Videos, waren wir besonders auf die Unterwasserwelt im hohen Norden Europas gespannt. Auf Empfehlung hatten wir uns bei einer Tauchbasis in Balstad angemeldet die zum Zeitpunkt unserer Reise auch die einzig aktive auf den Lofoten war.

Anreise

Um von Frankfurt auf die Lofoten zu kommen, gibt es diverse Möglichkeiten Flüge und Fährfahrten zu kombinieren. Selten sind Verbindungen bei denen man nur einmal umsteigen muss. Eine dieser wenigen haben wir für unsere Anreise genutzt. Wir flogen von Frankfurt nach Oslo und am nächsten Tag von dort aus direkt nach Leknes auf den Lofoten. Die Anreise gestaltete sich auf diese Weise sehr entspannt und wir hatten noch Zeit für einen Nachmittag in Oslo.
 

Das Opernhaus von Oslo
Das Opernhaus von Oslo

Ankunft auf den Lofoten

In Leknes angekommen, erwartete uns das herrlichste Wetter, wenngleich hier die „Arctic-Breeze“ deutlich ausgeprägter zu spüren war als in Oslo. Adriana von unserer Tauchbasis holte uns persönlich am Flughafen ab und brachte uns zur Tauchbasis in Ballstad – nicht einmal 20 min. entfernt.

Wir hatten ein Zweibettzimmer in einem Ferienhaus gebucht, das sich direkt neben der Tauchbasis befindet. Die Villa im skandinavischen Stil verfügt über 5 Zimmer für jeweils 2-3 Gäste im ersten Stock und zwei gemeinschaftlich zu nutzende Bäder sowie eine kleine Sauna. Im Erdgeschoss befinden sich Wohn- und Esszimmer sowie eine großzügige Wohnküche als Gemeinschaftsräume für alle Hausgäste. Ich fühlte mich sofort Zuhause und genoss die entspannte Atmosphäre.

Auf Adrianas Empfehlung hin brachen wir noch am Nachmittag zu einer Wanderung auf die nahegelegene Balstadheia auf. Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir die Perspektiven auf die phantastische Landschaft, die sich uns dabei darboten.  

Tauchen

Am folgenden Tag war es dann soweit. In der Basis gab es das Tauchgangsbriefing und wir bereiteten unsere Ausrüstung vor. Dann ging es mit dem Minibus zum Hafen. Mit dem Speedboat brachte uns Daniel an den Tauchplatz und wir machten unseren ersten Tauchgang nördlich des Polarkreises. Es war ein Platz mit viel Kelp, auf und unter welchem es vor allem Nacktschnecken und Seesterne zu entdecken gab. Auch die vielen Quallen fielen uns besonders auf – ihre Biolumineszenz ist sogar bei Tag gut sichtbar.

In den folgenden Tagen besuchten wir unterschiedliche Tauchplätze um Balstad mit dem Speedboat und bekamen dabei alles vom Mug-Dive über Steilwände, Wracks bis zum Drift-Dive geboten.

Da die Tauchsaison auf den Lofoten gerade erst begonnen hatte, waren wir Taucher immer nur zu dritt oder zu viert auf den Ausfahren und konnten die Zeiten und Tauchplätze in Absprache mit Daniel selbst bestimmen. Dies machte unseren Aufenthalt zusätzlich komfortabel und entspannt.

Ein ganz besonderer Tauchgang den uns Daniel ans Herz legte, war ein Steilwandtauchgang an einem Mövenfelsen. Die Ausscheidungen der Tiere färben den Fels über eine Breite von gut zehn Metern weiß. Was dazu führt, dass sich dieser Streifen unterhalb der Wasseroberfläche in Form von Anemonenbesatz weiter abbildet.Scheinbar mögen die Nesseltiere diesen ganz besonderen Dünger. Die Annemonen sitze hier dicht an dich bis in eine Tiefe von etwa 30 Metern. Wir dümpelten also so dahin und bewunderten einfach nur die Farbenpracht.

Mein persönliches Highlight waren zwei Tauchgänge am Wrack der Gudrun. Ein Isländischer Fischtrawler der 2001 gesunken ist, nachdem der Kapitän in einem Sturm versucht hatte, einen Kanal zu durchqueren, wobei der Rumpf beschädigt wurde. Bei dem anschließendem Versuch, das Leck geschlagene Schiff in den Hafen zu schleppen, sank es schließlich wenige Kilometer vor dem Hafen von Balstad auf offener See und lieg jetzt in etwa 40m Tiefe.

Wandern

Wenn wir die Lofoten ausschließlich zum Tauchen besucht hätten, wäre uns allerdings die grandiose Landschaft entgangen, die man sich hier am besten beim Wandern erschließt. Zwischen die Tauchtage streuten wir daher immer wieder Wandertage ein. Wir mieteten uns hierfür einen Wagen und fuhren die Plätze in der Umgebung an, die uns Daniel und Adriana empfahlen.
Besonders die Wanderung auf den Munkebu und eine Wanderung entlang der Küste bei Eggum haben mir gut gefallen. Trotz gelegentlich einsetzendem Schneefall haben wir uns nicht abschrecken lassen und wurden mit wunderbaren Aussichten und dem Spiel von Wolken und Landschaft belohnt.

Doch auch direkt von unserer Haustür konnten wir schöne, weniger anspruchsvolle Wanderungen machen. Hinter dem Haus erhob sich ein kleiner Hügel, von dem aus man gut die Umgebung betrachten kann. Auch um den Ort herum finden sich viele schöne Wanderwege.

Mitternachtsonne zum Abschluss

Am vorletzten Abend stiegen wir noch einmal auf die Balstadheia – allerdings erst gegen Mitternacht. Von dort oben konnten wir die Mitternachtsonne beobachten, wie sie sich dem Horizont annäherte und dann wieder aufging. Dabei hatten wir eine gute Flasche Whisky (Tip: Am Flughafen im Duty Free kaufen!!!).

Nach diesem wunderbaren Erlebnis kehren wir durchgefroren aber zufrieden in unsere Villa zurück. Gerne würde ich diesem friedlichen Ort noch einmal einen Besuch abstatten und würde jederzeit zurückkehren zum Wandern und Tauchen auf den Lofoten.

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[…] habe ich es gestern geschafft einen Blogpost über meine vergangene Reise auf die Lofoten fertigzustellen, den ich schon lange angefangen hatte. […]

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[…] in Santoshpur Nachts in Santoshpur Ausserdem habe ich es gestern geschafft einen Blogpost über meine vergangene Reise auf die Lofoten fertigzustellen, den ich schon lange angefangen hatte. […]


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