Mein erster Rebreather-Kurs – X-CCR

Gestern habe ich meinen ersten Rebreather-Kurs abgeschlossen. Wegen Corona hat sich dieser, ohnehin schon umfangreiche Kurs, noch etwas länger hingezogen. Doch da in Rheinland-Pfalz die Tauchseen seit letzter Woche, unter bestimmten Auflagen, wieder öffnen durften, konnte ich nun meinen Abschlusstauchgang im Steinbruchsee Hunsfels (Stromberg) absolvieren.

Schnuppern im Tauchturm

Meine ersten Rebreather Erfahrungen hatte ich bereits im letzten Jahr gemacht, als ich mit dem SF2-CCR und dem JJ-CCR „Schnuppern“ durfte. Deutlich ausführlicher wurde es dann allerdings im vergangenen Oktober. Mein Tech-Instructor Erik lies mich seinen X-CCR im Tauchturm in Siegburg testen. Allerdings wurden daraus gleich drei Tauchgänge mit über drei Stunden Wasserzeit im Tauchturm. Da Erik mit noch einem weiteren CCR-Schüler dort war, begleitete ich die beiden den ganzen Tag und machte gleich mal alle Übungen mit.

User-Kurs(e) zur Entscheidungsfindung

Nach dieser Erfahrung war ich sowohl vom Gerät als auch von Eriks Herangehensweise als Instructor sehr angetan. So stand bald mein Entschluss fest, einen User-Schein auf dem X-CCR bei ihm zu machen. Dass Erik mir die Möglichkeit anbot, den Kurs auf seinem Gerät zu absolvieren, machte mir die Entscheidung noch etwas leichter. Auch nach längerer theoretischer Auseinandersetzung mit den verschiedenen Geräten und meinen Test-Tauchgängen hatte ich nicht das Gefühl mich fundiert für ein Gerät entscheiden zu können. Bei der Investition die ein Rebreather darstellt wollte ich aber schon gerne etwas sicherer sein. Daher – erst mal einen User-Schein machen. Besser noch – mehrere, auf verschiedenen Geräten.

Umfangreiche Ausbildung

Ab Mitte Februar trafen wir uns dann regelmäßig zu Theorie- und Praxiseinheiten für den IANTD ART CCR Diver. Immer wieder baute ich den Rebreather zusammen, kalibrierte Sensoren, füllte Scrubber, arbeitete Checklisten ab, absolvierte Skill-Tauchgänge, baute den Rebreather wider auseinander, spülen, desinfizieren… Die Ausbildung zum Rebreather-Taucher ist nicht gerade unaufwändig. Bei den Skills beließ es Erik nich dabei, dass ich ihm einzelne Übungen korrekt nachmachen sollte. Vielmehr legte er Wert darauf, dass ich auf verschiedenste Szenarien angemessen reagieren konnte. So führte er meistens einen ganzen Block kleiner Plastiktäfelchen mit sich, von denen er mir unter Wasser immer wieder mal eines vor die Maske hielt. Auf diesen Täfelchen war das Display meines Controllers abgebildet – mit verschiedensten Anzeigen und Zuständen, die ich zu interpretieren hatte. Es ging also nicht nur um die simple Wiederholung von Prozeduren. Ich musste das Problem überhaupt erst mal erkennen und verstehen, um dann angemessen darauf reagieren zu können.

Mit zunehmendem Fortschritt im Kurs ließ mein Instructor mich immer mehr eigenverantwortlich machen und ich bekam die Kärtchen auch seltener zu sehen. Zwischenzeitlich hatte ich auch die Theorieprüfung erfolgreich hinter mich gebracht. So fehlte mir eigentlich nur noch mein Abschlusstauchgang. Doch dann kam Corona dazwischen und es hieß erst einmal abwarten.

Abschluss und Bonustauchgang

So war ich dann gestern doch ein bisschen gespannt, wie viel von meinem Training nach über einem Monat Pause denn wohl noch übrig geblieben war. Während des Abtauchens hatte ich dann auch tatsächlich den Eindruck, das Rebreather-Tauchen gar nicht so einfach ist. Zum Glück legte sich das bald und die erlernten Handgriffe und Routinen kehrten zurück. So konnte ich nach einer Stunde im kalten Wasser zufrieden auftauchen und wurde im Anschluss mit noch einem zweiten Bonustauchgang belohnt. Auf diesen nahm ich dann das erste mal meine Kamera mit. So konnte ich gleich noch lernen, dass das Fotografieren mit Rebreather auch eine durchaus anspruchsvolle Angelegenheit ist. Man hat dabei doch so einige Aufgaben Unterwasser. Unten könnt ihr ein paar der Bilder sehen die ich von diesem Tauchgang mitgebracht habe.

Fazit

Ich bin sehr froh, dass ich für meinen Einstieg in das Rebreather Tauchen so viel Zeit hatte und einen Instructor, dem es wichtig war, dass ich wirklich verstehe was ich tue. Dennoch habe ich nach wie vor sehr viel Respekt vor diesen Tauchgeräten. Ich werde mir auf jeden Fall auch in Zukunft viel Zeit nehmen, um meine Fähigkeiten und Routinen beim „Kreiseln“ langsam auf- und auszubauen. Dazu zähle ich auch, auf weiteren Geräten User-Scheine zu machen, um deren Unterschiede und Gemeinsamkeiten kennenzulernen. Erik hat noch einen AP Inspiration – sicherlich ein Klassiker unter den Rebreathern. Der ist dann als nächstes dran.

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[…] ein Klassiker unter den Geräten die aktuell auf dem Markt sind. Da mein Instructor neben dem X-CCR auch noch über einen Inspiration verfügt auf dem er ausbilden kann, habe ich dann doch die […]

[…] auf allen Geräten zu machen, die für mich in Frage kommen. Nach den Kursen auf dem X-CCR und dem Inspiration habe ich diese Woche einen Cross-Over zum Divesoft Liberty CCR […]

[…] absolvierte ich also zunächst bei Erik meinen IANTD ART CCR Diver auf dem X-CCR. Anschließend folgte, ebenfalls bei Erik, der Cross-Over zum AP Inspiration. Eigentlich hatte ich […]

[…] einzusteigen und ein Gerät auszuwählen. Auf insgesamt vier verschiedenen Modellen (X-CCR, Inspiration, JJ und Liberty) habe ich mich ausbilden lassen bevor ich meine Entscheidung getroffen […]


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