Die vergangenen vier Tage haben wir in Bagan verbracht. Diese 41 Quadratkilometer große Ebene ist mit rund 4000 Tempeln, Stupas und Pagoden übersät. Sie sind die Überreste der einst großen Stadt der Könige von Bagan (11. bis 13. Jahrhundert). Heute ist von den Holzgebäuden der Stadt nichts mehr übrig. Nur die Tempel haben den Jahrhunderten widerstanden.
In drei Ortschaften, die um das Tempelfeld herum entstanden sind, können Touristen heute unterkommen und aus einem breiten Angebot an Hotels wählen. Wir haben ein Hotel am Rande von Neu-Bagan bezogen. Das verbreitetste Fortbewegungsmittel in Bagan sind E-Roller, die man hier an jeder Ecke für ein paar Kyat mieten kann. Leider sind die ersten beiden Tage nach unserer Ankunft verregnet und da wir nach zwei Tagen im Hotelzimmer das Bedürfnis nach Bewegung haben, entscheiden wir uns dazu, die Ebene zu Fuss zu erkunden.
Bei den Wanderungen entdecken wir hinter jedem Busch, hinter jeder Biegung neue Aussichten auf Tempel und Stupas. Mache verfallen, andere gepflegt und offenbar in Benutzung. Wir merken schnell, dass es hier weniger darum geht, einzelne besondere Tempel zu besichtigen, sondern den Ort in seiner Gesamtheit auf sich wirken zu lassen. Leider ist auch hier nicht alles so ideal und idyllisch, wie es auf den meisten Fotos dargestellt wird. Die Müllhaufen zwischen den Sehenswürdigkeiten finden sich auch hier. Genauso wie die Feuerstellen, auf denen der Müll verbrannt wird.
Die Tempel von Bagan
Einige Tempel betreten wir, bei anderen begnügen wir uns mit der Außenansicht. Teilweise sind die Buddhas in den Tempeln erstaunlich groß und aufwändig gearbeitet. In manchen Tempeln entdecken wir schmale Aufgänge auf die Dächer, von denen aus man die Ebene besser überblicken kann.
Die wichtigsten Tageszeiten für die Besichtigung von Bagan sind die Sonnenauf- und untergänge. Dann sind die beliebtesten Aussichtspunkte schon früh belegt und die Zuschauer warten darauf, dass die Tempel im Licht der tief stehenden Sonne spektakulär beleuchtet werden. Auch wir stellen unseren Wecker auf fünf und machen uns im Licht unserer Taschenlampen auf die Suche nach einem geeigneten Tempel, um die Sonne zu begrüßen. Wir werden fündig und steigen (ich auf allen vieren) den winzigen Aufgang hinauf auf das Tempeldach. Wir haben unseren Tempel ganz für uns. In einiger Entfernung werden Ballons für den Aufstieg vorbereitet. Leider sieht es in richtung Osten etwas bewölkt aus.
Doch wir haben Glück! Für einen ganz kurzen Moment lässt sich die Sonne zwischen dem Bergrücken und einem Wolkenband blicken und wirft goldene Strahlen auf die Ebene. Dann machen wir uns auf den Weg zum Frühstück. Abends kehren wir zum Sonnenuntergang wieder zu den Tempeln zurück.
Bagan (Sonnen Auf- und Untergänge)
Wieder mal tolle Bilder! Weiß gar nicht welches mir am Besten gefällt…na gut, wahrscheinlich eines mit den Ballons! Sieht ein bisschen unwirklich aus – die Ballons in Kombination mit den Tempeln🤔🙃👍🏻